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Der Kälberstall als Klassenzimmer!

18. 05. 2022

In den vergangenen Wochen behandelte die Klassenlehrerin der Klasse 2a, der Lindengrundschule Jüterbog Frau Rawolle im Sachunterricht das Thema Landwirtschaft, Bauernhof, Kuh etc. Auch bei diesem Thema ist sie bestrebt immer auf dem aktuellen Stand zu sein und den Kindern so viel wie möglich nahe und bei zu bringen. Hier lernten die Kinder bereits, dass die Kuh erst nach der Geburt ihres Kalbes Milch gibt!

Am Mittwoch, 18.Mai 2022 ging es für die 23 Schüler*innen auf zur Exkursion.                                                                                                    

Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus stiegen am Kuhstall der Oehnaland Agrargesellschaft mbH in Rohrbeck freudige und strahlende Gesichter aus. Hier wurden sie herzlichst vom Geschäftsführer Jochen Wenzel, der stellvertretenden Anlagenleiterin Alexandra Rank und Silvia Linke – der Frau, der die Kälber vertrauen begrüßt.

Das Klassenzimmer in den Kuhstall (hier Kälberstall) zu verlegen fanden sie alle super. Mit großer Begeisterung bestaunten sie ihren Klassenraum, in dem bereits die großen Kälber und Sitzmöglichkeiten aus Strohquaderballen auf die Kinder warteten.

Nach einer kurzen Einweisung und wichtigen Verhaltenshinweisen durch Herrn Wenzel, übernahm Frau Rank die Führung über das Betriebsgelände. 

Start war der Kälberstall, mit seinen vielen Abteilungen. Als erstes kommen die neugeborenen Kälbchen in die Kindergrippe! Hier wartete das Highlight des Tages auf die neugierigen Kinder! Ein eineinhalb Stunden altes Kälbchen. Natürlich kam prompt die Nachfrage, ob das Kalb schon einen Namen hat? Nach Absprache hatten nun die Schüler*innen die Aufgabe sich einen Namen zu überlegen, welcher im Anschluss an die Frühstückspause abgestimmt wird.

Von der Kindergrippe geht es in den Kindergarten. Als erstes zur kleinen Gruppe hier stehen sowohl Kälberiglus für je ein Kalb, als auch Gruppeniglus, für bis zu fünf Kälbern bereit! Doch wie viele Schüler*innen passen in ein Gruppeniglu? Alle 23 hatten Platz darin! Danach geht es für die Kälber in die große Gruppe- hier werden sie langsam von der Milch entwöhnt. Im Anschluss kommen sie in die Vorschule und schließlich zur Schule! Ja es ist wie bei den Kindern, Kälber müssen vieles lernen! Im Blick hat dies immer Frau Linke, sie kennt ihre Kälber ganz genau und betreut sie mit Herz und Seele.    Aufmerksam lauschten die Schüler*innen den Erzählungen von Fr. Rank. Keine Frage der Kinder, egal ob es darum ging, warum die Kälber Ohrmarken haben, was mit den männlichen Kälbern passiert oder warum das Milchtaxi, Milchtaxi heißt blieben unbeantwortet.

Weiter ging es vorbei am Färsenstall, wobei die meisten Färsen auf den umliegenden Weiden zu finden sind zum Melkkarussell, wo für 40 Kühe Platz ist. Die rund 470 zu melkenden Kühe dürfen zweimal am Tag, eine Runde und somit ca. 15-20min. fahren. Das ist die Zeit, die für den kompletten Melkvorgang inkl. Vor- und Nachbereitung benötigt wird. Das A und O ist hier die Sauberkeit und Hygiene, schließlich ist hier der Ursprung für unsere Milch und Milchprodukte. Vom Karussell geht die Milch über Leitungen in riesengroße Milchbehälter, wo sie runtergekühlt und schließlich von der Molkerei abgeholt wird.

Im vorletzten Stall standen die zu melkenden Kühe in mehreren unterschiedlichen Gruppen. Auch hier gab es einen regen Informationsaustausch. Die Kinder lernten hier den Feed Rover kennen. Das ist ein Roboter, der das Futter der Tiere an den Futtertisch schiebt. Zum Schluss ging es vorbei an dem Stall, wo die Hochtragende Kühe ab 6 Wochen vor der Geburt trocken gestellt werden und so ihren wohlverdienten Mutterschutz genießen.

Nun ging es zurück ins Kälberklassenzimmer. Hier stellte Hr. Wenzel den Kindern Milch und Jogurt von der Molkerei zur Verfügung.

Nach einer kurzen Stärkung ging es zum zweiten Teil des Tages. Nun stand als erstes der Namen des Kalbes auf dem Programm. Nach reichlichen Vorschlägen einigten sich die Schüler*innen und Fr. Rawolle auf Lindi – in Ableitung von der Lindenschule. Alle vier Wochen erhält nun die Klasse ein Foto von Lindi und können ihr so beim groß werden zuschauen.

Auch Denksport war angesagt! Herr Wenzel fragte die Kinder, was durch Kühe alles produziert wird. Auf einem Flipchart malte Frau Rawolle mit Begeisterung die von den Kindern genannten Produkte. Die ging natürlich von Milch und Milchprodukten über Fleisch bis hin zum Dünger in Form von Stallmist.

Zum Abschluss durften die Kinder einmal selbst an einem Phantomeuter ihr Glück versuchen und schauen, ob sie melken können. Nun gab es noch zwei Aufgaben. Erstens: Jeder Schüler*in malte sein Highlight des Tages, diese musste im Anschluss der Rest erraten und zweitens: die Sortierung von Trinkbehältnissen vom Kalb zur Kuh. Beides wurde hervorragend gelöst!

Nun hieß es Abschied nehmen, den der Bus wartete, um die Klasse 2a wieder zurück zur Schule zu bringen.

Ein großes Dankeschön, für diesen tollen Tag geht an Jochen Wenzel und seinem Team vom Kuhstall der  Oehnaland Agrargesellschaft mbH, Frau Cindy Linke, die in liebevoller Handarbeit den Kindern eine kleine Erinnerung an den Tag überreichte, sowie allen Helfern und Begleitern!

 

 

 

Verfasser Susann Hecht

 

Bild zur Meldung: Der Kälberstall als Klassenzimmer!